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Alpine Parks 2030

Alpine Parks 2030

AlpineParks2030 gesaeuse Andreas Hollinger L 04 259 Holl

Die neue Generation der alpinen Schutzgebiete – ein Projekt von ALPARC

Die alpine Schutzgebietspolitik ist über einhundert Jahre alt. Zu den klassischen Schutzgebietskonzepten in Form von Nationalparken (NP) und Naturschutzgebieten (NSG) kamen neue dazu, ohne jedoch die Kohärenz ihrer Zielvorgaben oder ihres Managements untereinander zu prüfen. Heute stellen die Alpen ein Mosaik verschiedenster Schutzgebietsformen dar, deren Zielsetzungen selbst bei gleichen Bezeichnungen nicht unbedingt zwischen allen Alpenstaaten vergleichbar sind.

ALPARC ist seit 1995 die Plattform zur Zusammenarbeit der alpinen Schutzgebietsverwalter im Rahmen der Alpenkonvention und seit 2015 auch im Rahmen der EUSALP. Es ist daher natürlich, dass ALPARC sich der Frage der weiteren Entwicklung der Schutzgebietsformen widmet, Möglichkeiten einer stärken Zusammenarbeit der Alpenstaaten zu diesem Thema anstrebt und diesen Prozess mittels eines direkten Einbezugs der Schutzgebietsverwalter und ihrer vorgesetzten Behörden fördert.

Überlegungen zum Schutzgebietsmanagement der Alpen werden immer wieder geführt, auch im Rahmen internationaler Verbände wie der IUCN oder dem WWF – allerdings sind diese meist nicht sehr „alpenspezifisch“.

Die Motivation und Notwendigkeit dieses Projektes sind in einem Artikel der Zeitschrift „Natur und Landschaft“ gut beschrieben:

„Schutzgebiete sind zentrale Elemente des Naturschutzes. Großschutzgebiete sollten ihren Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leisten, was aber nicht immer gelingt. Je stärker der Schutz, desto eher ist dieser auf wenige anthropogen überformte Hochlagen beschränkt. Defizite bestehen im Wald, bei naturnahen Flüssen und ganz allgemein in den Tieflagen, insbesondere in peri-urbanen Räumen. In der geographischen Repräsentanz bestehen Defizite von großflächigen Schutzgebieten am Ostalpenrand, in Präligurien sowie am Rand der Westalpen. Schutzgebiete sind zudem im Übergangsbereich zwischen den Alpen und ihrem Vorland v. a. durch intensiv genutzte Täler stark verinselt. Eine Begriffsvielfalt und unterschiedliche Zielstellungen machen schließlich einen länderübergreifenden Vergleich schwierig. Parks neuer Prägung sollen als Modell eines Extensiv-Naturschutzes wirken, auch großflächige Wildnisgebiete wären erwünscht. Parks der Zukunft müssen sich zudem zu einem lebendigen Instrument der Aktivierung der lokalen Bevölkerung und zu Modellgebieten des Nutzen- und Lastenausgleichs zwischen Stadt und Land entwickeln.“ (Broggi M., Plassmann G., Jungmeier M., Scherfose V., Solar M., 2017)

Das ist die Feststellung der aktuellen Situation. Die Motivation dieses Projektes besteht darin, auf der Basis dieser Erkenntnis, Lösungen vorzuschlagen wie den Lücken im Schutzgebietsnetzwerk der Alpen begegnet werden kann. Im Weiteren, wie eine stärkere Zusammenarbeit der alpinen Schutzgebiete hin zu einem kohärenten Netzwerk von Schutzgebieten mit weitgehend harmonisierten und somit effizienteren Managementmaßnahmen gefördert werden kann. Lokale und regionale Spezifika sind zu berücksichtigen.

ALPARC wird anlässlich der Alpenkonferenz 2021 Modelle und Empfehlungen für eine räumliche Schutzgebietspolitik vorschlagen, die sich an den Anforderungen und Notwendigkeiten des 21. Jahrhunderts orientieren sollen.

Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefördert.

ALPARC - Das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete

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