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Gibt es bald „Ruhezonen“ in den französischen Alpen?

Donnerstag, 04 Oktober 2012

 Die Alpenkonvention sieht im Artikel 10 ihres Tourismusprotokolls die Schaffung von Ruhezonen vor, in denen „auf die Entwicklung touristischer Infrastrukturen verzichtet wird." Mountain Wilderness Frankreich hat dieses Thema aufgegriffen und 2008 die erste französischsprachige Studie zu dieser Thematik veröffentlicht. Diese Studie analysiert verschiedene existierende Konzepte und bietet eine Reihe kartographisch klar ausgewiesener Empfehlungen zu potentiellen Gebieten, die als Ruhezonen in Frage kommen können.

Ruhezonen sind Gebiete die hinsichtlich ihrer naturräumlichen Ausstattung keine Besonderheiten oder Seltenheiten aufweisen, die jedoch im Hinblick auf die dort anzutreffende Ruhe, Natürlichkeit und Stille schützenswert sind. Ruhezonen werden als eine neue Raumplanungsmaßnahme gesehen, die mit bestehenden rechtlichen Instrumenten umgesetzt werden sollen. Sie sollen es ermöglichen, Gebiete auszuweisen in denen auf weitere Erschließungen verzichtet wird, die diese Ruhe der Natur aber auch der Menschen stören könnten. 

 Mit dem Ziel, diese Ruhezonen zu definieren, vorzuschlagen und umzusetzen hat Mountain Wilderness Frankreich 2012 eine Arbeitsgruppe gegründet die zahlreiche Einrichtungen vereint: Petzl Stiftung, die Regionalverwaltungen der französichen Regionen Rhône-Alpes und PACA, die nationalen Umweltbehörden sowie das Konservatorium der Naturgebiete der Region Rhône-Alpes, Regional- und Lokalpolitiker, DATAR, WWF, ALPARC und CIPRA (die Aufzählung ist nicht vollständig).

Nach mehreren Sitzungen und einer Anzahl Interviews mit verschiedenen Akteuren hat die Arbeitsgruppe im Juli 2012 ihre ersten Schlussfolgerungen veröffentlicht und die zukünftigen strategischen Ausrichtungen definiert.
Es konnte eine breite prinzipielle Zustimmung zu diesem Konzept festgestellte werden. Vor allem der Ansatz einer neuen Form der Raumplanung, die eine harmonische Beziehung zwischen Natur und Mensch in den Vordergrund stellt, fand allgemeine Zustimmung.

Mitglieder des Netzwerks ALPARC wie der Regionale Naturpark Chartreuse sind in diesem Projekt aktiv. 

ALPARC - Das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete

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